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Hi!
Mein Name ist Alejandra und ich bin Biologin. Ich interessiere mich für den Effekt der Landnutzung auf die Diversität und auf Insekten. Wobei alles in der Natur meine Aufmerksamkeit erregt, die netten kleinen Freunde der Irchelparkteiche mit eingeschlossen. Daher habe ich beschlossen, zu diesem Thema etwas zu schreiben, damit ich auch diese Nachbarn besser kennenlernen kann.
Amphibien sind erstaunliche Kreaturen. Sie leben sowohl im Wasser wie auch an Land, was wiederum bedeutet, dass sie für beide Lebensbereiche gerüstet sein müssen. Sie können zum Beispiel alle laufen, aber auch schwimmen. Sie haben Lungen (wenn auch weniger komplexe als die eines Menschen), verwenden aber auch ihre Haut für einen Gasaustausch von Sauerstoff, Kohlendioxid usw. Ihre Haut muss immer feucht sein, um einen effizienten Gasaustausch gewährleisten zu können.
Was mich aber am meisten fasziniert, ist ihre Metamorphose und ihre Vielfalt. Die meisten Amphibien starten ihr Leben als kleine Kaulquappen, wenn sie aus ihren Eiern schlüpfen (und die Eier schauen aus wie Glibber!). In den Teichen am Irchel kann man ausser im Winter fast jederzeit Kaulquappen schwimmen sehen. Anders als Frösche, Kröten und Salamander, die auch an Land leben können, sind Kaulquappen ans Wasser gebunden. Und dann geschieht die Verwandlung, die von Genen und die sie regulierenden Hormone (die meisten aus der Schilddrüse) ausgelöst wird: der Kaulquappe wachsen Extremitäten und einige Organe wandeln sich komplett um, bis sie die Form eines jungen erwachsenen Tieres annimmt. All das geschieht noch im Wasser, in dem sie vielen Gefahren ausgetzt ist, sei es vom Wetter oder von Räubern. Der Grund, weshalb wir meistens so viele Kaulquappen zusammen sehen können, ist die Vermehrungsstrategie, die auf einer Massenproduktion von Eiern basiert, damit am Ende einige überleben und das Erwachsenenstadium erreichen können.
Amphibien sind eine wirklich vielfältige Gruppe von Tieren und es gibt sicherlich noch mehr Arten, die wir bis jetzt noch nicht entdeckt haben. Sie zeigen eine grosse Spannbreite von schönen und manchmal einschüchternde Anpassungen, die sie für ihr bestimmtes Umfeld entwickelt haben. Die Forschung zeigt, dass diese Vielfalt am Schwinden ist. Amphibien reagieren sensibel auf den Klimawandel und eine Pilzkrankheit, die Chytriodiomykose, verbreitet sich rasend schnell. Daher ist es so wichtig, mehr über sie zu erfahren, ihren Beitrag zum Ökosystem zu würdigen und zu lernen, was wir tun müssen, um sie schützen zu können. Wenn Sie zu einem der Teiche am Irchel kommen, halten Sie doch inne und schliessen Sie die Augen. Lauschen Sie dem Konzert von Quaken, Pfeifen und Grunzen.