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Hallo,
Mein Name ist Alejandra und ich arbeite an einer Doktorarbeit über den Effekt, den Menschen mit ihrer Landnutzung auf die Biodiversität haben. Das Bergökosystem ist eines der faszinierendsten Ökosysteme, mit denen man arbeiten kann. Es ist an sich schon divers durch die unterschiedlichen Höhenlagen, die einen Gradient von verschiedenen Lebensräumen generieren.
Sind Sie schon einmal auf eine Wanderung gegangen und ihnen war erst sehr warm aber wenn sie den Gipfel erreicht haben, brauchten sie eine Jacke, weil es oben kalt war? Temperatur, Druck, Luftfeuchtigkeit und andere Faktoren ändern sich mit der Höhe. Die Lebensgemeinschaften am Berg werden durch Anpassung an diese unterschiedlichen Bedingungen oder auch deren Vermeidung strukturiert. Normalerweise schwindet die Anzahl der Organismen, die man mit zunehmender Höhe findet, weil die Bedingungen oben extremer sind als an der Basis unten. Allerdings gibt es immer noch genügend Lebewesen, die in diesen Bedingungen überleben können durch Anpassungen wie zum Beispiel Pelz, dicke Fettschichten oder Verhaltensanpassungen wie Winterschlaf während der kältesten Monate des Jahres.
Der Klimawandel bedroht diese empfindlichen Strukturen, die während jahrtausendelanger Evolution gewachsen sind. Der viel zu schnelle Wetterwechsel gibt den Populationen der verschiedenen Arten kaum eine Chance mehr, sich anzupassen. In der Vergangenheit haben sich einige Populationen in durch die Topographie der Berge geschaffene kleine Nischen, auch Mikrorefugien genannt, retten können. Manchmal genügt ein Loch im Berg oder eine Senke, um als Schutz oder Barriere gegen äussere Einwirkungen zu dienen. Wahrscheinlich ist genau das während der Eiszeiten für viele Tier- und Pflanzenpopulationen passiert: sie fanden einen geschützten Ort bis das Eis geschmolzen war und sie wieder grössere Gebiete besiedeln konnten. Die Schweiz hat viele Berge und es gibt noch viel in ihnen zu entdecken.